Radltour der Frauengruppe

Radsport

Tour durch Holland vom 17. – 24.06.2019

Die 6 Radlerinnen Christa Forster, Erna Meier, Margareta Moser, Brigitte Peter, Annemarie Spindler und Elke Stiegler fuhren mit dem Zug von Parsberg zum Startpunkt Amsterdam. In 6 Tagen mit insgesamt 525 km wurde das Ijsselmeer umrundet, durch typisch holländische Landschaften zum Ziel Arnheim, einer Stadt nahe der deutschen Grenze geradelt.

Vor dem Bahnhof in Amsterdam erwartete uns ein ungewohntes Bild, „Radfahrer soweit das Auge reicht“. Auf der Straße, quasi eine „Fahrradautobahn“ sind so viele Radler unterwegs, dass es richtig schwierig ist, sich in den fließenden Verkehr einzubinden. Nach einigen Hindernissen und einem ersten Eindruck von der wunderschönen Stadt erreichen wir unser Hotel. Was uns aufgefallen ist, fast alle fahren mit den typischen Hollandrad, ob Jugendliche, Studenten, Hausfrauen oder Leute, die zur Arbeit fahren - und alle ohne Helm! Wir hatten leider wenig Zeit für die Stadt, das ist ein Extra-Ausflug wert.

Am anderen Tag verließen wir Amsterdam und radelten durch den Vondelpark nach Haarlem, eine alte sehenswerte Stadt. An der Nordseeküste entlang, mit der Fähre über den Noordzeekanal nach Zaanstad und weiter über Pumered zur bekannten Käsestadt Edam, unserer zweiten Übernachtung. Es ist ein beschaulicher kleiner Ort mit vielen alten Häusern. Am ersten Tag sind wir bereits 92 km gefahren.

Am 2. Radltag verlassen wir Edam und fahren durch eine schöne Landschaft mit bunten Wiesen und kommen erstmals ans Ijsselmeer, das wir umrunden wollen. Das Ijsselmeer ist ein künstlich angelegter Süßwasser-Binnensee und liegt ca. 30 cm unter dem Meeresspiegel. Er ist durch einen 30 km langen Damm von der Nordsee getrennt. Das Wetter ist heute nicht so toll, es beginnt zu regnen. Nach Gewitter-Pause in einem Café und Reifenpanne bei Meggies Rad erreichen wir nach 78 km Medembik. Diesmal haben wir auf einem Bauernhof zwei Appartements gefunden und versorgen uns selbst.

Am Morgen beschließen wir über den Damm zu fahren, obwohl er momentan wegen Baumaßnahmen für Fahrräder gesperrt ist. Es gibt einen kostenlosen Shuttlebus, der uns über den Damm bringen soll. Überraschung nach halber Strecke, die Fahrt endet hier, da der Damm schon wieder teilweise befahren werden kann. Bei strömendem Regen fahren wir den Rest mit dem Rad. Auf der anderen Seite ist ebenfalls eine Baustelle, der Radweg am Ijsselmeer ist deshalb nur für Mountainbiker zu befahren. Nach einiger Sucherei und Umwegen finden wir wieder unseren Weg, auch Dank unserer Gretl (Navi von Gitte). Unsere nächste Übernachtung ist in Koudum, in einer ehemaligen Polizeidienststelle, wir schlafen in den früheren Zellen, sehr nette Leute, ein in Holland ausgezeichnetes Hotel, also bester Service, das entschädigt uns für den verregneten Tag.

Am nächsten Tag geht es von Koudum über Stavoren, Lemmer nach Zwartluis. Lemmer ist eine sehr schöne Stadt mit Grachten, die mit Fischernetzen geschmückt sind. Ein Highlight ist die Fahrt an der Kalenberggracht (Naturpark Weerribben), ein wunderschöner schmaler Weg, immer wieder über kleine Brücken, links und rechts der Gracht kleine Häuschen mit blumengeschmückten Gärten. Wir kommen aus dem Schauen nicht raus! In Zwartluis müssen wir uns auf zwei Quartiere aufteilen. Hier fällt uns dann auf, dass es um 23.00 Uhr immer noch hell ist.

Am 5. Tag müssen wir gleich mit der Fähre den Fluss „Zwarte Water“ queren, um nach Kampen radeln zu können. Die Landschaft ist nun geprägt von Treibhäusern, eins davon besichtigen wir, sehr imposant, die Tomaten werden über einen Wasserkanal in die Sortierhalle geleitet und per Scanner nach Farben sortiert, dann überwiegend von Studenten in Kisten verpackt. Weiter geht’s über Niemandsland nach Deventer an der Ijssel. Hier müssen wir uns zu unserem Quartier durchfragen, es liegt ganz schön weit außerhalb, ist aber wunderschön, ein altes Jagdschloss.

Am letzten Tag der Tour müssen wir die lange Baumallee wieder zurück und mit einer kleinen Fähre wieder über einen der zahlreichen Flüsse übersetzen. Die Strecke nach Arnheim führt uns wieder an Grachten entlang und über weite Felder. Bei Arnheim verläuft der Radweg parallel zur Autobahn, mal drüber und wieder in den Wald und rauf und runter und hin und her. Doch Navi „Gretl“ lotst uns bestens durch das Labyrinth. Nach einem heißen und anstrengenden Tag treffen wir uns bei Arnheim mit Hans Meier, der uns hier mit Auto und Anhänger (extra ausgestattet für unsere Räder!) abholt und uns am nächsten Tag über die vom Film bekannte „Brücke von Arnheim“ wieder sicher nach Hause brachte.

Es war eine sehr abwechslungsreiche und informative Radltour durch unser Nachbarland Holland.